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Verlag Christoph Dohr Köln

aktualisiert
Montag, 08.01.2024 10:47

Komponist

Hermann Ritter

Wilhelm Aletter
 

Vita

Der Bratschist Hermann Ritter (1849–1926) nimmt in der Geschichte der Viola eine Sonderstellung ein. Geboren in Wismar (Mecklenburg), reizte ihn schon in jungen Jahren die Musik: Er wurde Mitglied im Chor der Schweriner Schlosskirche und lernte Geige. 1865 wechselte er nach Berlin und wurde Schüler des berühmten Violin-Virtuosen Joseph Joachim. Nach Studienabschluss und Wehrdienst kam Ritter schließlich als städtischer Musikdirektor nach Heidelberg und wechselte dabei auch von der Geige zur Bratsche.

Zu seiner Lebensaufgabe sollte nun die Bemühung werden, das tonliche, bauart-bedingte Ungleichgewicht der Viola zwischen Violine und Violoncello auszugleichen. Denn die Bratsche müsste eigentlich gegenüber der Violine deutlich größer sein. So ließ sich Ritter – nach intensiven Instrumentenbau-Studien – von dem Würzburger Geigenbauer Karl Hörlein ein größeres Instrument bauen: 1876 wurde seine "Viola alta" vorgestellt, eine Bratsche mit einem klanglich kräftigeren und brillanteren Ton.

Richard Wagner begeisterte sich für das neue Instrument, das in der Folge auch im Bayreuther Festspielorchester Einzug hielt. Hermann Ritter ging mit seiner Viola alta selbst jahrelang auf Tourneen durch ganz Europa, schrieb eine ganze Reihe von Kompositionen, bearbeitete Vieles – aber zum großen Durchbruch für die Viola alta kam es nicht.

Hermann Ritter lehrte dann von 1879 bis 1912 als Professor für Viola an der Königlichen Musikschule in Würzburg. 1926 starb der Bratschist, Pädagoge und Komponist in seiner Wahlheimat. Die "Ritter-Bratsche" hat sich allerdings nicht durchgesetzt, wird nur gelegentlich von Spezialisten eingesetzt. (Wolfgang BIrtel)

Titel in der Edition Dohr


Titel in der Edition Dohr

Italienische Suite op. 37

für Bratsche und Klavier

hrsg. von Wolfgang Birtel

Partitur und Stimme

M-2020-3531-3
EURO 22,80
sofort lieferbar


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