Dietmar Bonnen |
Muspilli (1994) Partitur, zgl. Chorpartitur M-2020-0192-9 |
Zum WerkAuszug aus dem Vorwort von Dr. Martin Schubert, dem das Werk auch gewidmet ist: Das "Muspilli" ist ein althochdeutsches Gedicht aus dem 9. Jahrhundert, von dem uns nur ein Fragment auf dem Rand eines lateinischen Codex erhalten ist. Esi gibt christliche Vorstellungen vom Geschehen nach dem Tode wieder, die teils auf der Apokalypse, teils auf Apokryphen und auf antiken Schriften beruhen. Nach dem Tod des Menschen kämpfen Engel und Teufel um die Seele des Verstorbenen, dann folgt der Kampf des Elias mit dem Antichristen und das Jüngste Gericht. Durch den Kampf des Propheten mit dem Antichrist wird der Weltenbrand ausgelöst, dessen Schrecken im hier verwendeten Ausschnitt (V. 51-57) dargestellt sind. Die schlimmste Zerstörung, der größte Schrecken wird mit dem Wort "Muspilli" beschrieben, dessen Herkunft nicht ganz klar ist. Es könnte - ebenso wie der verwendete Stabreimvers - aus der germanischen Tradition stammen; es kommt auch im Altsächsischen und Altnordischen für den größten Schrecken vor. Das Wort könnte aber auch eine christliche Neubildung sein, die in den drei Sprachen benutzt wurde. Beachtlich ist, wie der Dichter unter Verwendung einer germanischen Dichtform die Mahnung zu einem christlichen Leben formuliert, wobei er in kräftiger Sprache alle Schrecken des Weltendes heraufbeschwört. (Martin Schubert) Uraufführung: Totensonntag in St. Rochus, Köln Bickendorf von den Chören "Les Saxosythes" und "Kammerchor St. Rochus" unter der Leitung von Regionalkantor Wilfried Kaets; Orgel: Thomas Roß. |
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