Torben Maiwald |
Nacht und Träume (1997/1998) für zwei Violinen, Violoncello und Klavier Spielpartitur M-2020-0562-0 |
Zum Werk"Nacht und Träume" bezieht sich dramaturgisch exakt auf Samuel Becketts gleichnamiges Theaterstück. Musikalische Grundlage bilden die von Beckett als "Element" des Stückes geforderte Melodie der letzten Takte des Schubert-Liedes "Nacht und Träume" (D827), die zahlreiche intervallische und rhythmische Modifikationen durchläuft und auch für eine bestimmte daraus resultierende harmonische Sphäre verantwortlich ist. Die vier Instrumente zeichnen den Verlauf der nahezu ereignislosen Pantomime in Übereinstimmung mit den vier Akteuren in Becketts Stück nach, wobei das Violoncello die Rolle des "Träumers" und das Klavier den Part des "erträumten Ich" übernimmt. Nicht programmatisch illustrierend, sondern psychologisch interpretierend geht die Musik auf Becketts Vorlage ein und stellt somit den Versuch einer musikalischen Deutung des kaum verständ-lichen Stückes an. Die Komposition ist zweiteilig: Der erste Teil beschreibt einen Traum, der von zarten Gesten und sanften Bewegungen geprägt ist. Im zweiten Teil wiederholt sich der Traum (nach Beckett diesmal "in Nah- und Zeitlupenaufnahme") - das Vorhergegangene erscheint nun in brutaler sarkastischer Brechung und Verzerrung. (Torben Maiwald) "Nacht und Träume" errang beim dritten deutsch-polnischen Kompositionswettbewerb im Rahmen von FORUM OST & WEST 1998 einen der beiden ersten Preise. Die Uraufführung erfolgte durch das DAFÔ-Quartett aus Krakau am Mittwoch, den 16. September 1998, in Burscheid-Dierath. |
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1. Preis des Kompositionswettbewerbs |
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