Giacomo Meyerbeer |
Pater noster (ca. 1857) hrsg. von Thomas Schwarz Partitur, zgl. Chorpartitur M-2020-0170-7 |
Zum WerkDass Giacomo Meyerbeer reizvolle Chormusik geschrieben hat, zeigt die vorliegende Ausgabe eines "Pater Noster" für vierstimmigen Chor, das eine kontrastreiche und klangvolle Ausdeutung des liturgischen Textes bietet. Als Quelle für diese Ausgabe wurde der Erstdruck in der Zeitschrift "Le Maitrise, Journal de musique religieuse", Paris, 1857/58, herangezogen. Bote & Bock, Berlin, veröffentlichte außerdem eine praktische Ausgabe noch vor der Jahrhundertwende, die aber seit Jahrzehnten vergriffen ist. Das Werk trägt im Erstdruck die Überschrift "Pater Noster Offertoire=Choer à 4 voix (sans accompagnement) Par G. Meyerbeer". Bote & Bock deutscht in seiner Ausgabe die französischen Vortragsbezeichnungen ein und gibt dem Stück die Überschrift "Motette". Fraglich sind beide Bezeichnungen, zumal das Pater Noster mit dem Offertorium der römisch-katholischen Messe eigentlich nichts zu tun hat. Immerhin denkbar wäre, daß Meyerbeer sich an der gregorianischen Form des Offertoriums orientiert hat, die einen Psalm mit Antiphon vorsieht. So ist tatsächlich der Text des "Vater Unser" in seinem Aufbau, achtet man auf das Stilmittel des Parallelismus Membrorum, den Psalmen verwandt, zudem erhalten die acht Eingangstakte durch ihre Wiederholung am Ende des Stückes den Charakter eines Kehrverses und verleihen dem an unterschiedlichen musikalischen Charakteren reichen Werk zudem noch eine gewisse Geschlossenheit. (Thomas Schwarz) |
||
Bewegen Sie die Maus über die Abbildungen, um Vergrößerungen angezeigt zu bekommen. |
||
|
||
|