Teodulo Mabellini |
In gloria dei patris (1869) Erstausgabe, hrsg. von Guido Johannes Joerg Partitur, zgl. Chorpartitur M-2020-3623-5 |
Zum WerkUnter den zahlreichen kirchenmusikalischen Werken Mabellinis finden sich nur wenige für eine Chorbesetzung a cappella. Das hier als Erstdruck vorgelegte "In gloria dei patris" von 1869 stellt eine wirkliche Ausnahme dar, weil es als Albumblatt entstanden ist und wohl gar nicht für eine reale Aufführung geschaffen wurde. Die autographe Niederschrift dieser kontrapunktischen Miniatur findet sich im Musikalbum des italienischen Komponisten, Musikwissenschaftlers und Bibliothekars Francesco Florimo, welches zahlreiche musikalische Autographe von Zeitgenossen versammelt. Das Album versammelt auf mehr als 130 Blättern unterschiedlichste Eintragungen, von Skizzen zu längeren, fertig ausgearbeiteten Kompositionen verschiedenster Gattungen. So bescheiden Mabellinis kurzes Chorstück auf einen ersten Blick auch erscheinen mag - es steckt doch voll von höchster kontrapunktischer Kunst. Das Thema ist einfach, für den beabsichtigten Zweck aber äußerst zweckmäßig. Die Harmonisierung bleibt ebenfalls grundlegend und verlässt den Tonartenraum nicht. Sein Augenmerk hat Mabellini ganz auf die Form gelegt, war er doch als geschickter Kontrapunktiker bekannt und war das Albumblatt schließlich für einen Musiker gedacht, der sich an kontrapunktischen Künsten zu begeistern wusste. Möge das schöne, nicht allzu schwer einzustudierende und aufzuführende Stück seinen Platz im Musikleben unserer Zeit finden und sich alsbald zahlreiche Freunde gewinnen. Die Formgestalt der Fuge, die jeder interessierte Musiker in dieser Miniatur geradezu exemplarisch herauslesen kann, ist ein Erlebnis bereits auf dem reinen Notenpapier und erst recht im lebendigen Musizieren. (Guido Johannes Joerg) |
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