Peter Schoeffers Liederbuch |
Peter Schoeffers Liederbuch (Mainz 1513) Neuausgabe mit unterlegten Texten, hrsg. von Christian Schmitt-Engelstadt 222 S. M-2020-4379-0 |
Zur AusgabeZusammen mit dem Liederbuch des Augsburgers Erhart Öglin (um 1470–um 1520), das gut ein halbes Jahr zuvor als allererstes mehrstimmiges gedrucktes Liederbuch in deutscher Sprache erschienen war, zählt Peter Schöffers Liederbuch von 1513 zu den bedeutendsten Pionierleistungen des deutschen Musikdrucks im beginnenden 16. Jahrhundert. Darüberhinaus gilt es als einer der schönsten Notendrucke seiner Zeit. Es ist in nur einem einzigen Stimmbüchersatz erhalten, der in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt ist. Die im Originaldruck namentlich genannten Komponisten verweisen deutlich auf die Württembergische Hofkapelle in Stuttgart sowie auf deren kurpfälzische Entsprechung in Heidelberg. Die Württembergische Kapelle hatte um 1506/1507 eine erhebliche Aufwertung erfahren. Der musikliebende Herzog Ulrich hatte namhafte Musiker engagiert und sich zum Ziel gesetzt, seine Hofkapelle zu einem der kaiserlichen Kapelle ebenbürtigen Ensemble zu machen. Für die Jahre 1510 bis 1514 ist Heinrich Finck als Kapellmeister belegt. Die Heidelberger Kapelle des pfälzischen Kurfürsten war 1472 gegründet worden. Im selben Jahr wurde eine "Ordnung der senngery" erlassen – der erste Beleg für eine Sängerei-Ordnung im deutschen Sprachraum. Der im Tenorstimmbuch nur in Textblöcken abgedruckte Liedtext wurde wortgetreu übernommen. Bei 60 Liedern wurde die jeweils erste Textstrophe in allen Stimmen unterlegt, wobei es galt, zu einer Lösung zu gelangen, die sowohl einer flüssigen Singbarkeit als auch der Textverständlichkeit sowie den melodischen Anforderungen der verschiedenen Stimmen gleichermaßen gerecht wird. Die restlichen Strophentexte wurden der Partitur als Textblock nachgestellt. (Christian Schmitt-Engelstadt) Inhalt (alphabetisch)
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