Johann Gottlob Töpfer |
Improvisation über das Gedicht "Musik" für Orgel hrsg. von Otto Depenheuer M-2020-4435-3 |
Zu dieser AusgabeIn Töpfers Improvisation über das Gedicht "Musik" spiegelt sich das Weimar der deutschen Klassik wie in einem kleinen Brennglas. Drei Persönlichkeiten ihrer Zeit wirkten schöpferisch zusammen. Zunächst Helene, Herzogin zu Mecklenburg, (1814-1858), die 1837 durch Heirat (1837) mit dem französischen Thronfolger Prinzessin von Orléans wurde. Nach dessen Tod (1842) geriet sie in den Streit um die Thronfolge und mußte nach einem glücklosen Auftritt vor der französischen Nationalversammlung fliehen. Sie ließ sich in Eisenach nieder und verfasste hier das Gedicht "Musik". In diese illustre Gesellschaft reihte sich dann die Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach ein. Maria Pawlowna (1786-1859), Enkelin der Zarin Katharina II. und seit 1804 mit dem Erbherzog verheiratet, hat ihrer besonderen Zuneigung zur Musik folgend dem Weimarer Musikleben ihren Stempel aufgedrückt. So berief sie Johann Nepomuk Hummel und Franz Liszt als Kapellmeister nach Weimar. Sie selbst spielte Klavier, Cembalo und Harfe, sang und komponierte. So liegt der vierten Consolation von Franz Liszts eine ihrer Melodien ebenso zugrunde wie der Improvisation von Johann Gottlieb Töpfer. Pawlownas Vertonung des Gedichtes "Musik" übernahm der Weimarer Stadtorganist Johann Gottlob Töpfer für eine Improvisation, welche die Melodie seiner Kompositionsschülerin dreimal zitiert. Die Improvisation erschien erstmals 1873 im Druck. (Otto Depenheuer) |
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édition bon(n)orgue Vol. 35 |
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