Komponist |
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Philipp Jarnach |
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Vita
Philipp Jarnach (26. Juli 1892 - 17. Dezember 1982) gehörte in den 1920er-Jahren zu den führenden Komponisten moderner Musik; sein Name wurde in einer Reihe mit denen von Strawinsky, Schönberg, Bartók und Hindemith genannt. Als Sohn eines Spaniers und einer Flämin, mit Wirkungskreis in Frankreich, der Schweiz und in Deutschland war er ein europäischer Komponist par excellence, so wie sein großer Lehrer und Freund Ferruccio Busoni, dessen letzte zehn Lebensjahre er aus nächster Nähe miterlebte, und dessen nachgelassenes Hauptwerk, die Oper "Doktor Faust", er vollendete. Die Stationen seines Lebens führten ihn durch die Zentren der Musik- und Kulturgeschichte Europas. Höhepunkte der frühen Jahre sind seine Begegnungen mit Debussy und Ravel im Paris der ausklingenden Belle Epoque und sein Aufenthalt in Zürich, der Flüchtlings-Metropole während des Ersten Weltkriegs, wo sich der 25-Jährige in einer unfreiwilligen Wohngemeinschaft mit James Joyce wiederfindet. |
Und nach dem Krieg: Berlin, Hauptstadt der goldenen Zwanziger, deren musikalische Moderne Jarnach in vielfältigen Aktivitäten mitgestaltet - als Organisator sezessionistischer Konzerte, als überragender Pianist, und natürlich als Komponist. In dieser Eigenschaft ist er der Hoffnungsträger derjenigen Beobachter des Musiklebens, die nicht die Negation der Tonalität, sondern die Integration von Tonalität und Atonalität als Zukunftsweg erkennen. 1927 wird Jarnach als Kompositionslehrer an die Kölner Musikhochschule berufen, an der er Generationen rheinischer Komponisten ausbildet - sein eigenes Schaffen geht nach den 1920er-Jahren allerdings mehr und mehr zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Komponist nahezu vergessen gegenüber dem Pädagogen, der die Hamburger Musikhochschule als deren erster Direktor aufbaut. |
Titel in der Edition Dohr
Sonatine über Leonard Lechners "Gott bhüte dich" (1945, rev. 1955/1964) Erstdruck (Fassungen 1955 u. 1964), hrsg. von Stefan Weiss |
M-2020-0418-0 |
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Sonatine (1917/37) Erstdruck, hrsg. von Ulrike Jarnach und Stefan Weiss |
Partitur und Stimme M-2020-0506-4 |
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Literatur zum Thema im Verlag Dohr
Die Musik Philipp Jarnachs |
478 S. + XX S., Abb., Notenbeisp.; kart. ISBN 978-3-925366-53-6 |
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