Komponist |
|
Louis Spohr |
|
Vita
Louis (Ludwig) Spohr (1784-1859) galt zu Lebzeiten als einer der bedeutenden romantischen Komponisten und Instrumentalvirtuosen. Im 20. Jahrhundert reduzierten sich die Aufführungszahlen seiner Werke und ließen damit auch seinen Bekanntheitsgrad gravierend schwinden. Zur Lied-Gesamtausgabe Die Spohr Society der Vereinigten Staaten als Herausgeberin und der Verlag Dohr Köln legen gemeinsam eine Gesamtausgabe der Lieder von Louis Spohr vor.
Zusammen mit der international renommierten Harfenistin Helga Storck Nun lösen sich auch bisher offene Fragen: So wurden in vier Fällen die Namen der bisher als unbekannt bezeichneten Dichter ermittelt (darunter immerhin ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe) und drei Pseudonyme entschlüsselt. In sechs weiteren Fällen wurden die Namen der Textdichter ergänzt bzw. korrigiert und mit Kurzbiographien versehen. Mit "Wohin" WoO 125 (Vol. 12) und "Jüngst hört ich welchen süßen Lohn" WoO 139 (Vol. 10) liegen zwei Erstausgaben vor. Bei letzterem handelt es sich um das Spohr-Lied "Was treibt den Waidmann in den Wald" WoO 92 mit anderem Text. Zur Harfen-GesamtausgabeDie Quellenlage bei Louis Spohr ist nach dem von Folker Göthel im Spohr-Werkverzeichnis zusammengestellten Wissensstand (Thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis, Tutzing 1981) unbefriedigend: Für alle wichtigen Werke mit Harfe, so zum Beispiel für die Solowerke opp. 35 und 36, für die drei großen, bei Schuberth erstveröffentlichten Sonaten opp. 113, 114 und 115, für die ebenfalls dort erschienene Fantasie op. 118, fehlen - von einer autographen Violinstimme zu op. 115 abgesehen - die Autographe. Louis Spohr hatte als junger Mann schon Harfenunterricht. Umso mehr faszinierte ihn das virtuose Spiel der Harfenistin Dorette Scheidler, die er am 2. Februar 1806 heiratete. In seiner Selbstbiographie (1. Band, 1. Die Entscheidung, die Harfe einen halben Ton tiefer zu stimmen und damit die Harfen-Stimme einen Halbton höher zu notieren, fiel genau in die Zeit zwischen der Sonate B-dur op. 16 und derjenigen in D-dur op. 113, die nach Göthel beide in das Jahr 1806 datieren. In den Erst-Ausgaben der Sonaten opp. 113, 114, 115 und der Fantasie op. 118 behielt Spohr die Notation bei: Die Harfenstimme erschien auch im Druck einen Halbton höher notiert als die Violinstimme. Aus kommerziellen Gründen legte Erstverleger Julius Schuberth jedoch "gratis" eine transponierte Violinstimme bei - Stich und Druck einer Violinstimme waren kostengünstiger als diejenigen einer Harfenstimme. Durch die Erfindung und rasche Verbreitung der Doppelpedalharfe kam schon bald das Tieferstimmen der Harfen aus der Mode. So bürgerten sich zunächst die Tonarten der Harfenstimmen als klingend statt transponiert notiert und bei späteren Ausgaben die Tonart der Harfenstimme automatisch als die "richtige" Heute sind reine Spohr-Abende, die für das Ehepaar Spohr eine Ausschließlichkeit waren, im Konzertleben kaum mehr zu realisieren, und das Umstimmen einer Harfe um einen Halbton innerhalb eines Konzertes um einer „historisierenden Aufführungspraxis" der Spohr-Werke willen nicht praktikabel. Die modernen hervorragenden Konzertharfen haben zudem nicht mehr die mechanischen Schwächen der Einfachpedalharfen, so dass Intonations- und Klangunterschiede zwischen B- und Kreuztonarten unmerklich geworden sind. Daher lag es nahe, die betroffenen vier Werke in den Original-Tonarten zu edieren. Um seine Ausgaben einem größeren Kreise zugänglich zu machen, legte Erstverleger Schuberth den drei bei ihm erschienenen Sonaten auch jeweils eine Violoncello-Stimme bei. Diese stellt eine vom Erstverleger selbst erstellte Bearbeitung der originalen Violin-Stimme dar. Im Rahmen der vorliegenden Gesamtausgabe erscheinen auch diese Cello-Fassungen. Da die Sonate D-Dur op. 114 gerade wegen ihres zweiten Satzes ("Potpourri über Themen aus der Zauberflöte") auch bei Flötisten einige Beliebheit erlangt hat, erscheint diese Sonate auch in der Fassung für Harfe und Flöte, wobei bei der Bearbeitung der Flötenstimme analoge Transpositionsregeln wie bei den Schuberthschen Bearbeitungen der Cello-Stimmen angewandt wurden. Die vorliegenden Neuausgaben folgen den Erstdrucken. Auf Fingersätze und Pedalisierungen wurde aufgrund der unterschiedlichen Traditionen und Techniken grundsätzlich verzichtet. Eine Empfehlung der Herausgeberin Helga Storck sei jedoch erlaubt: Passagen mit komplizierten Pedal-Stellungen werden durch enharmonische Verwechslung erheblich vereinfacht. © 1999/2001 by Christoph Dohr |
Louis (Ludwig) Spohr (1784-1859) was, during his lifetime, considered one of the most important and influential composers of the romantic period, as well as a famous violin virtuoso. The number of performances of his works decreased in the 20th Century, leading to a reduction of his popularity and recognition. On the Lied edition The Spohr Society of the United States of America, as editors, and the Dohr Verlag, Cologne, present together the publication of the Complete Lieder of Louis Spohr. A Note to the complete edition of the works for harpAccording to the knowledge acquired in Folker Göthel's list of the works composed by Louis Spohr (Thematic and Biographical List of Works, Tutzing Louis Spohr had his first harp lessons when he was a young man. That was why he was impressed even more by the virtuoso performance of Dorette Scheidler who became his wife on 2nd February 1806. In his autobiography (Vol.1, 1st edition, 1860, p. 102) he wrote: The decision to tune the harp a semitone down and thus to note its part a semitone higher was taken exactly around the time between the Sonata in B flat major op.16 and the one in D major op.113, which, according to Göthel, are both dated 1806. Spohr also stuck to this notation in the first editions of the Sonatas opp. 113, 114, 115 and the Fantasia op. 118. Also in print the part of the harp was noted a semitone higher than the part of the violin. For commercial reasons the first publisher Julius Schuberth added a free copy of the transposed violin part. At that time it was much cheaper to etch or print the violin part than the part of the harp. With the invention and the fast growing use of the double action harp, this practice of tuning the harp a semitone lower soon got out of date. It became a common feature that the harp parts, instead of being transposed, were noted in the higher key and that in later editions the key of the harp part was automatically accepted as the "correct" one. The following note had been added to the violin part of the first edition: Recitals in which only the works of Spohr are being played are hardly possible nowadays. This was different then, as Spohr and his wife performed exclusively the composer's own works. Similarly it is not feasible that during a public concert the harp is tuned down a semitone in order to keep up historical concert practices. Furthermore the more modern, extraordinary concert harps do no longer have the mechanical deficits of single action harps. Thus the differences in intonation and sound between keys with flats and keys with sharps are very difficult to discern. It is therefore but natural to edit the named four works in the original key. Schuberth, the first one to publish Spohr's works, added a violoncello part to each of the three sonatas. By doing so he hoped to make his editions known to a larger public. These violoncello parts represented an adaptation of the original violin parts. The adaptation was carried out by the publisher himself. Within the present complete edition also the violoncello arrangements can be ordered.
As the Sonata in D major op. 114 had also gained great popularity with the flutists, due to its second movement ("A potpourri on themes of the Magic Flute"), there is also a version for harp and flute. In the arrangement for flute the rules for transposition are analogous to the Schuberth adaptation of the violoncello parts. These new editions are based on the first printed editions. Due to the great differences in musical traditions and techniques we decided not to give any suggestions on the fingering and the use of the pedals. Please allow me, however, to mention the following advise given by the editor Helena Storck: Passages with difficult pedal positions are rendered much easier by enharmonic change. © 1999/2001 by Christoph Dohr (translation: Christine Graf) |
Titel in der Edition Dohr Literatur
|
Titel im Verlag Dohr
Spohr-Lied-Edition |
Gesamtausgabe der Klavierlieder hrsg. von Susan Owen-Leinert und Michael Leinert Die Bände 4, 6, 7 und 10 wurden gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen |
||
Vol. 1-12 Die Lied-Edition im Gesamtpaket |
M-2020-1380-8 |
||
Vol. 1
|
M-2020-1951-1 |
||
Vol. 2
|
M-2020-1952-8 |
||
Vol. 3
|
M-2020-1953-5 |
||
Vol. 4
|
M-2020-1954-2 |
||
Vol. 5: Lieder für tiefe Stimme
|
Partitur und Gitarrenstimme M-2020-1955-9 |
||
Vol. 6
|
Partitur und Klarinetten-Stimme M-2020-1956-6 |
||
[Vol. 6a]
|
Violinstimme M-2020-2610-6 |
||
Vol. 7
|
Partitur und Violin-Stimme M-2020-1957-3 |
||
Vol. 8: Duette I
|
M-2020-1958-0 |
||
Vol. 9: Duette II
|
M-2020-1959-7 |
||
Vol. 10: Einzellieder I
|
M-2020-1960-3 |
||
Vol. 11: Einzellieder II
|
Partitur und Hornstimme [zu WoO 92] M-2020-1961-0 |
||
Vol. 12: Einzellieder III
|
M-2020-1962-7 |
||
Supplement
|
M-2020-4351-6 |
||
Auswahlband aus Anlass des Spohr-Wettbewerbs Kassel 2015
|
M-2020-3259-6 |
||
"Mit den Spohr-Noten haben wir erstmals eine Lieder-Ausgabe in der Hand, die mal wirklich umfassend jedes Lied in seiner Entstehung und Aussage beleuchtet und echt hilfreich den Interpreten Futter gibt." (Klaus Dieter Jung) |
|||
Harfen-Edition |
Gesamtausgabe der Werke für Harfe hrsg. von Helga Storck (die folgende Auflistung ist |
|
|
Sonate c-Moll WoO 23 (1805) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0636-8 |
||
Sonate B-Dur op. 16 (1806) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0635-1 |
||
Sonate D-Dur op. 113 (1806) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0632-0 |
||
Sonate D-Dur op. 113 (1806) Fassung für Harfe und Violoncello (Schuberth/Storck) |
Partitur und Stimme Violoncello-Stimme apart |
||
Sonate D-Dur op. 113 (1806) Einrichtung für Harfe und Flöte (Linckelmann)
|
Partitur und Stimme M-2020-0689-4 |
||
Fantasie c-Moll op. 35 (1807) für Harfe solo |
M-2020-0637-5 |
||
Variationen F-Dur op. 36 (1807) für Harfe solo |
M-2020-0638-2 |
||
Sonate G-Dur op. 115 (1809) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0634-4 |
||
Sonate G-Dur op. 115 (1809) Fassung für Harfe und Violoncello (Schuberth/Storck) |
Partitur und Stimme Violoncello-Stimme apart |
||
Sonate G-Dur op. 115 (1809) Einrichtung für Harfe und Flöte (Linckelmann) |
Partitur und Stimme M-2020-0690-0 |
||
Sonate D-Dur op. 114 (1811) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0633-7 |
||
Sonate D-Dur op. 114 (1811) Fassung für Harfe und Violoncello (Schuberth/Storck) |
Partitur und Stimme Violoncello-Stimme apart |
||
Sonate D-Dur op. 114 (1811) Einrichtung für Harfe und Flöte (Linckelmann) |
Partitur und Stimme M-2020-0649-8 |
||
Fantasie h-Moll op. 118 (1814) für Harfe und Violine |
Partitur und Stimme M-2020-0645-0 |
||
Fantasie h-Moll op. 118 (1814) Einrichtung für Harfe und Flöte (Linckelmann) |
Partitur und Stimme M-2020-0691-7 |
||
Klavier- und Kammermusik (ohne Harfe) |
|||
Duetto "Nachklänge einer Reise nach Dresden und in die Sächsische Schweiz" op. 96 (1836) für Pianoforte und Violine Urtextausgabe, hrsg. von Uta Pape |
Partitur und Stimme M-2020-1819-4 |
||
Sonate As-Dur op. 125 für das Pianoforte kritisch revidierte Neuausgabe, hrsg. von Florian Ilge |
M-2020-4258-8 |
||
Literatur
Briefe
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Dorette und Louis Spohr (1831 bis 1853) in: Schumann-Briefedition II.26 hrsg. von Ekaterina Smyka, Thomas Synofzik, Eva Katharina Klein und Michael Beiche
|
2 Teilbände, 1385 S., Farbtafeln, Register, Leinen mit Schutzumschlag ISBN 978-3-86846-051-3 |
||